Berner Waffenlauf

(Bern, 1949-1959)

Berner Waffenlauf - Schiessen
Beim Schiessen konnte mit 3 Treffern eine Zeitgutschrift von maximal 12 Minuten herausgeholt werden.

Strecke

Start und Ziel waren auf der Berner Allmend (in der Nähe des ehemaligen Stadions Wankdorf und heutigen "Stade de Suisse"). Der Parcours führte nach Norden über Papiermühle, Zollikofen, Sand (10 km), Bäriswil, Hub (15 km). Hier begann der Aufstieg zur Luzeren, dann das Gefälle hinunter nach Habstetten. Kurz vor Flugbrunnen passierte der Läufer die Kilometer-Marke 20. Nach Deisswil (24 km) war bereits der Schiessplatz Ostermundigen in Sicht (27 km) und von da fehlten nur noch 3 km bis ins Ziel (Steigungen total ca. 400 m). Die Bestzeit realisierte 1953 Kanonier Ernst Büchi in 2.14.17.

Beschreibung

Es war vor allem das Vorbild "Frauenfeld", das den Unteroffiziersverein der Stadt Bern bewog, einen Berner Waffenlauf ins Leben zu rufen. Man war bestrebt, dem Berner Waffenlauf einen bewusst militärischen Charakter zu geben und legte eine 300-m-Schiessprüfung ein. Mit drei Treffern konnte ein Maximum von 12 Minuten Zeitgutschrift herausgeholt werden. Diese "Einlage" war nicht bei allen Wettkämpfern beliebt. Jedes Jahr gab es Siegesanwärter, die auf dem Schiessplatz versagten und so um einige Ränge zurückfielen. Geschossen wurde zuerst auf dem Schiessplatz Ostermundigen, später im Sand bei Schönbühl. Diese Zusatzprüfung erforderte organisatorisch einen grossen Aufwand. In Ostermundigen wurden in einem Jahr allein 650 Scheiben aufgestellt, so dass gleichzeitig 50 Läufer schiessen konnten. Den Wünschen vieler Teilnehmer entsprechend und um die Organisation zu vereinfachen hatte man später auf die doch spektakuläre Schiessprüfung verzichtet.

Nach der elften Auflage, am 7. Juni 1959, sah man von einer Weiterführung ab. Erstmals hatte im Sommer 1959 nämlich ein Schweizer Marschbataillon am Internationalen Vier-Tage-Marsch in Nijmegen (Niederlande) teilgenommen. Das Ende des Berner Waffenlaufes war zugleich die Geburtsstunde des Schweizerischen Zwei-Tage-Marsches, dessen Ende im April 2006 folgte.